Incubus ‒ Von alten Hits über Schwärmereien und den guten Zweck

Incubus, x-why-z Konzertagentur GmbH & Co. KG.

Nach sieben Jahren Abwesenheit in Köln lassen Incubus die Menge wieder mitrocken und in Nostalgie schwelgen. Die kalifornische Band, die 1991 von dem Sänger Brandon Boyd, dem Gitarristen Mike Einziger und dem Schlagzeuger Jose Padillas gegründet wurde, feiert seit ihrem dritten Album Make Yourself auch Erfolge in Deutschland. Seitdem sind 19 Jahre vergangen, doch das Alter lassen sich die Bandmitglieder nicht anmerken. Mit der australischen Sängerin Ecca Vandal und ihrer Band mischen sie gemeinsam das Kölner Publikum richtig auf. Samt der Vorstellung des neuen Albums 8 dürfen die Fans zu alten Hits wie Megalomaniac oder Drive mitsingen.

von KAMILA DOBNER

Das Palladium ist schon erfüllt von guter Laune und sichtbarer Aufregung im sehr gemischten Publikum, als kurz nach 20 Uhr Ecca Vandal mit ihrer Band auf die Bühne schießt. Die zunächst skeptischen Blicke der Incubus-Fans wandeln sich spätestens bei ihrem zweiten Lied Battle Royal in Jubel. Ecca Vandal begeistert diejenigen, die sie noch nicht kennen, mit ihrem energischen Auftreten und gewinnt definitiv neue Fans für ihre aufkommende September-Tour. Ihre Songs sind so alternativ, dass sie sich in keine Sparte des Musikgenres einordnen lassen. Von Hiphop über Punk und Dubstep kann sich alleine der Verlauf eines Songs ziehen: Ecca Vandals Musik lässt sich am besten damit beschreiben, dass man sich vorstellt, wie Kelis gemeinsam mit Gwen Stefani Songs für Millennials aufnehmen. Mit den Themen Feminismus und Flüchtlinge trifft Ecca den Geist der Gegenwart und bereitet alle gebührend auf Incubus vor.

Incubus legen mit 100% los und lassen nicht zu, dass nicht mitgesungen wird

80 Minuten später ist es dann endlich soweit: Incubus legen los mit Anna Molly und sorgen direkt für Ausraster im Publikum. Den Nostalgie-Pegel halten sie weiter hoch dadurch, dass sie viele alte Hits wie Megalomaniac, Privilege oder A Kiss to Send Us Off spielen, bevor überhaupt das erste Lied ihres neuen Albums 8, State Of The Art, gespielt wird. Insgesamt geben Incubus ihren Fans das, was diese nach langer Zeit brauchen: eine feine Liederauswahl aus nostalgischen Zeiten gepaart mit zwei, ja nur ZWEI Songs aus dem neusten Album. Zwischendurch spürt man zwischen der Band und dem Publikum Funken fliegen, als sie Wicked Game von Chris Isaak oder Need you tonight von INXS covern. Toppen können Incubus diese Cover nur, indem sie nach ihrem Song Wish you were here aus dem Album Morning View das gleichnamige Lied von Pink Floyd spielen. Wenn nicht schon ab dem ersten Takt alle mitgesungen haben, ist es spätestens hier soweit.

Als Zugabe werden die Gemüter noch ein letztes Mal mit Are you in? und Drive beruhigt, um mit A Crow Left of the Murder den Abend im Kölner Palladium gebührend abzuschließen. Bis auf zwei kleine technische Aussetzer, welche sich die Band nicht anmerken lässt, ist es ein mehr als gelungener Abend.

Das wohlige Gefühl etwas Gutes zu tun, bleibt nicht aus

Auch 20 Minuten nach Konzertende stehen noch viele Fans im Palladium, um sich sowohl über dieses Konzert als auch die vielen vorherigen Konzerte von Incubus zu unterhalten. Die Frauen schwärmen, die Männer verdrehen bei dem Geschwärme über Frontsänger Brandon Boyd die Augen und alle lachen gemeinsam über das erlebte Ereignis. Ich habe Incubus zuletzt am 20. Juni 2007 in Bonn gesehen und kann mit Fug und Recht behaupten, dass mir der 28. August 2018 elf Jahre zurückgegeben hat und mich wieder fühlen ließ wie damals, mit 17 Jahren. 

Neben der großartigen Musik, den vielen schönen Frauen und Männern und der energischen Ecca Vandal kann man auch im Palladium etwas Gutes tun. Incubus setzen sich seit langer Zeit für gemeinnützige Projekte ein und haben ihre eigene Make Yourself Foundation. Indem man dafür spendet, kann man ein Meet & Greet mit der Band gewinnen. Diejenigen, die sich das nicht leisten können, haben die Chance, wenigstens ihren Becherpfand im Palladium für einen guten Zweck zu spenden.

Wer Incubus noch nicht gesehen hat, sollte schleunigst einen Kurzurlaub in Paris oder London planen, wo die letzten Shows in Europa stattfinden, die nicht wie in München am 01. September restlos ausverkauft sind. Ecca Vandal hingegen könnt ihr noch am 20. und 21. September auf dem Reeperbahn Festival in Hamburg zu sehen und hören bekommen. Vertraut mir, es lohnt sich!

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