Böse Bücher, böse Lektüre

Lise Allirand et al. (Hg.): Literatur und das Böse; Cover: Christian A. Bachmann Verlag

Eine etwas andere Rezension: Anlässlich des 10. Jubiläums des Studierendenkongresses der Komparatistik richtete die Fachschaft Komparatistik der Ruhr-Uni Bochum 2019 – und dabei auch meine Wenigkeit – selbigen Kongress zum Thema Literatur und das Böse aus. Der nun erschienene gleichnamige Band vereint 19 der damals vorgetragenen Redebeiträge und führt uns zu Grenzfällen der Literatur: zu Büchern, die ihre Autoren ins Gefängnis bringen; zu Lektüren, die in den Wahnsinn treiben; und zu der Frage, was Literatur leisten darf, soll und muss.

von THOMAS STÖCK

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Tanz des Vampirs – Joann Sfars neuer Comic-Roman

Joann Sfar: Vampir   Cover: avantDer litauische Vampir Ferdinand und die Mandragora Lia sind ein ganz typisches Paar: Man hält es nicht miteinander aus, trennt sich – und hat es doch nicht hinter sich. Zu Beginn der Geschichte hat die zierliche wurzelgestaltige Lia Ferdinand gerade verlassen; am Ende geht sie einmal wieder. Dazwischen sucht sie Zuflucht bei einem Freund, dem Baummann, einem Schreiner und Schuhkatalogsammler (zu dem schon Ferdinands frühere Frau gegangen war, die inzwischen aber von ihm geschieden ist). Der melancholische Ferdinand trinkt gelegentliche Schlückchen Blut (aber nur ja keine tödlichen!) bei anderen Frauen. Er gerät an die punkige Jung-Vampirin Aspirine, die Graveyard-Parties mag, Minderwertigkeitsgefühle gegenüber ihrer verführerischen Schwester Ritalina hegt und mit Ferdinand gern seinen Sarg teilen möchte. Weiterlesen