Vom Schöpfer des Monsters zum Beschützer der Haie

Peter Benchley (Porträt Alex Gotfryd auf der Buchrückseite von Jaws, 1974)

Jeder kennt dieses ungute Gefühl im offenen Meer, wenn man nicht weiß, was sich unter einem befindet. Mit dieser menschlichen Urangst schuf Peter Benchley in seinem Werk eine neue Tiefe, die noch heute nachklingt. Jaws und mit ihm der weiße Hai, der zu dem Filmmonster schlechthin werden sollte, werden dieses Jahr 50 Jahre alt.  Anlässlich seines 84. Geburtstags blicken wir auf einen ambivalenten Mann zurück, der einer ganzen Generation mit dem weißen Hai eine nie dagewesene Angst bescherte und gleichzeitig neues Verständnis für eben dieses Lebewesen schenkte.

von LEAH KORBAS

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Podcast Literatur und Feuilleton – Folge 021: Weihnachtliche Traditionen

Mariana Rascão: Christmas Tree

Die Weihnachtszeit kann sehr emotional sein, deshalb haben wir uns gedacht, dass wir die diesjährige Dezemberfolge gerne etwas persönlicher gestalten möchten. Darum sprechen wir heute über unsere Weihnachts-Traditionen oder über solche, die vielleicht auch keine sind. Filme, die nur in der Weihnachtszeit geschaut werden oder Bücher, die man nur in der dunkleren Jahreszeit zur Hand nimmt und was für einen sonst noch zur Adventszeit dazugehört. Also, schnappt euch einen Glühwein oder einen alkoholfreien Punsch, knabbert ein paar leckere Weihnachtskekse und lauscht unseren Traditionen, die jetzt in der Weihnachtszeit vor allem von einem Medium bestimmt werden: Dem Film. In dieser Folge besprechen wir die Filme Klaus (2019), Der kleine Lord (1980), Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (1973) sowie Meine schöne Bescherung (2007). Allen Zuhörenden wünschen wir auf diesem Wege besinnliche Feiertage!

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Türchen 9: Nerdisch by Nature

In jedem von uns steckt ein kleiner Nerd. Wie respektvoll mit Klischees umgegangen werden kann, um eine unterhaltsame und romantische Geschichte im Umfeld der Geek Culture zu schreiben, zeigte Astrópía in den isländischen Kinos, in dem es in die Welt der Pen-and-Paper-Rollenspiele entführte. 

von MEIKE WINKLER

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Podcast Literatur und Feuilleton – Folge 019: Zombies

Zombies, wie sie etwa in George A. Romeros Film Night of the Living Dead zu sehen sind, sind eine populärkulturelle Erscheinung, die sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen.

Zombies sind ein moderner Mythos, ikonisch in sowohl Literatur als auch Film und dabei in verschiedensten Ausführungen vertreten. Aber woher kommt der Zombie eigentlich? Wie sieht der Zombie-Prototyp aus und wie hat er sich zu dem entwickelt, was wir heute unter dem Begriff „Zombie“ verstehen? Der Geburtsmoment des Zombiefilms lässt sich mit Victor Halperins „White Zombie“ von 1931 leicht festlegen, das „Wo“ und „Wann“ der ersten literarischen Überlieferung ist dabei allerdings weniger deutlich. Die frühe Zombieliteratur orientiert sich dabei aber ebenso wie Halperins Zombie Film an haitianischer Folklore, die während der US-Besetzung Haitis 1915–1934 durch die Aufzeichnungen verschiedenster Kulturtouristen ihren Weg in die westliche Literatur gefunden hat. In der heutigen Folge zeigen wir euch das literarisch-filmische Erbe der Zombies anhand von W. B. Seabroks The Magic Island, George A. Romeros The Night of the Living Dead sowie dem Film Train to Busan.

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Podcast Literatur und Feuilleton – Folge 016: Berühmte Detektive

Das Bild zeigt Basil Rathbone als Sherlock Holmes in einer Filmreihe aus dem Jahr 1939. Rathbone trägt die für Sherlock Holmes typische Kleidung und hat auch sein Markenzeichen bei sich: eine Pfeife. Doch welche Figuren abseits des bekanntesten Detektivs das Genre? Dieser Frage gehen wir in der heutigen Folge nach.

„Die Detektivgeschichte ist als literarisches Genre eine im 19. Jahrhundert entstandene Untergattung des Kriminalromans, bei der die Rekonstruktion und die Aufklärung eines Verbrechens durch einen Detektiv im Mittelpunkt steht. Der Detektiv bedient sich bei der Aufklärung des Falles Indizien, Psychologie, Kombinatorik, Intuition und logischer Schlussfolgerung und steht als ‚Löser‘ von erstaunlicher Intuition, messerscharfer Logik, untrüglicher Schlauheit und Gewandtheit im Mittelpunkt des Interesses.“ So lautet die Wikipedia-Definition von Detektiverzählungen. Doch wie genau hat sich das Genre der Detektiverzählungen entwickelt und welche Detektive sind besonders wichtig für die literarische Rezeptionsgeschichte? Was macht eigentlich einen Detektiv aus? Mit genau diesen Fragen beschäftigen wir uns in den nachfolgenden Steckbriefen, die wir zu einigen Detektiven und Detektivinnen der literarischen Erzähltradition verfasst haben. Über Auguste Dupin, Hercule Poirot und Miss Marple bis zu den Drei Fragezeichen porträtieren wir Figuren, die die Wahrnehmung der Detektiverzählung bis heute prägen.

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Türchen 12: „And so this is little Lord Fauntleroy“

Haben Sie auch Traditionen, ohne die sich Weihnachten nicht wie Weihnachten anfühlt? Wenn Sie da ähnlich denken wie ich und jedes Jahr aufs Neue Der kleine Lord im Fernsehen gucken, dann ergänzen Sie doch einmal diese Tradition und greifen stattdessen zum Buch. Denn: Es lohnt sich!

von VIKTORIA GORETZKI

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Türchen 5: Gesellschaftskritik meets Body Horror

Hinter unserem heutigen Türchen verbirgt sich ein Film für alle, die es noch nicht geschafft haben, sich das Werk der diesjährigen Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux genauer anzuschauen. Das Ereignis Audrey Diwans Verfilmung des gleichnamigen Romans Ernaux‘ – ist vielleicht nicht der passendste Film für die „beschaulichste Zeit des Jahres“, aber wer sagt denn, dass man sich zur Weihnachtszeit nur mit leicht verträglicher, besinnlicher Kost zufriedengeben muss? 

von CAROLIN KAISER

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Das wohl ungemütlichste Familiendrama der Streaming-Welt

Stephen Karam adaptiert sein renommiertes Drama The Humans für die Leinwand und schafft einen Film, der atmosphärisch zwischen Familiendrama und Psychothriller schwankt. Amy Schumer und Beanie Feldstein spielen in einem minimalistischen Set zwei Schwestern im Kreise ihrer mehr oder weniger dysfunktionalen Verwandten. Die Alltagsprobleme einer Durchschnittsfamilie werden in The Humans auf unkonventionelle Art portraitiert. Obwohl es Zeit braucht bis der Film in Fahrt gerät, ermöglichen die heruntergeschraubten Schauspielleistungen und überraschende Kameraeinstellungen letztendlich einen Spagat zwischen den Genrekonventionen.

von KAREN ELIAS

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In der lesBar mit Steven Spielberg, Joel Coen und Dorothee Zilliken

Kolumne lesBar Macbeth West Side Story Zilliken

Ein britischer Poet, eine zweiaktige Polemik, eine musikalische Bühnenhandlung, eine Grundsatzdebatte, ein Adaptionsproblem, eine Publikumsfrage, ein Plot-Hole, ein schwarz-weißes Gegenbeispiel, eine verfilmte Abstraktion, ein versöhnender Süßwein, ein Traditionsbetrieb der Mosel, eine Winzerin von Weltruhm. Willkommen zum Filmeabend in der lesBar!

von NICK PULINA

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In der lesBar mit dem Publikum der letzten Wochen und Schloss Vaux

Ein pandemiegeprägtes Auditorium, eine nie dagewesene Gnade, eine wasserreiche Metapher, ein finnischer Landschaftskomponist, ein sägender Violinist, ein aufstehender Gast, eine schreiende Frau, eine Schar überzeugender Studierender, ein rotierender Regisseur, eine Einsicht mit Besserung, eine objektophile Mörderin, eine metallene Schwangerschaft, ein unvergesslicher Kinoabend, ein destruktiver Kolumnist und ein alles rettender Schaumwein. Willkommen beim Gossip-Abend in der lesBar!

von NICK PULINA

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