Von Erbsen, Urmenschen und (Nicht-) Binarität

Mariken Heitman: Wilde Erbsen;
Cover: Klett-Cotta

Elke hat es nicht einfach. Erfolglos auf der Arbeit, unverstanden von ihrer Umwelt, unsicher über ihre eigene Identität ist das Scheitern ihres neusten Projektes – die Züchtung einer neuen Kürbissorte – der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Bewaffnet mit dem Vorhaben, die Erbse wieder zu verwildern, macht sie sich auf, auch dem Ursprung ihres eigenen Seins auf die Spur zu kommen. Mariken Heitman erzählt in Wilde Erbsen von gesellschaftlichen Erwartungen, Botanik und einer mythischen Figur aus der Urzeit der Menschheit. Ein Roman, der kluge Zusammenhänge aufmacht, aber schlussendlich an seinem eigenen limitierten Fokus krankt.

von JOAH KULMS

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Podcast Literatur und Feuilleton – Folge 025: Comics in der Literatur

Comics in einer kleiner Buchhandlung, Mani Square, Indien. Foto: Ujwal Sharma

Gemeinsam tauchen wir dieses Mal in die literarische Welt der Comics ein. Wer sich jetzt jedoch auf eine bunte Podcastfolge mit dem lustigen Taschenbuch oder Asterix und Obelix freut, den müssen wir enttäuschen… oder vielleicht doch nicht? Um uns in der komplexen und verwirrenden Welt der Comics zurecht zu finden, machen wir uns gemeinsam mit Will Eisner und Scott McCloud auf die Suche nach den Spuren des Comics und gehen anschließend auf Comic-Safari. Dabei werden wir uns mit Reemda vorsichtig der Flix-Adaption von Don Quijote nähern, bevor wir uns gemeinsam mit Celina auf die Lauer legen für Paul Austers Comic-Adaption von Stadt aus Glas. Gemeinsam mit Thomas machen wir daraufhin einen Abstecher zu Aber ich lebe von Barbara Yelin, Miriam Libicki und Gilad Seliktar, ehe Meike euch zurück in die Welt von Will Eisner führt.

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Schreibt Murakami seit Jahren immer wieder den gleichen Roman?

Haruki Murakami: Die Stadt und ihre ungewissen Mauer, DuMont

In seinem neusten Roman begibt sich der japanischen Altmeister Haruki Murakami wie so oft auf einen phantastischen Pfad, der auch die ein oder andere Liebesgeschichte kreuzt. Die Stadt und ihre ungewisse Mauer ist dabei in vielerlei Hinsicht ein klassischer Murakami-Roman. Die Frage stellt sich also: Altbewährtes oder Aufgewärmtes von gestern?

von CAROLIN KAISER

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Eine himmlische Legion von unzähligen Unbekannten

Eliot Weinberger: Engel und Heilige, Berenberg Verlag GmbH

Ein Buch, zwei Aufsätze und ein Haufen Fakten über himmlische Wesen. In dem Buch Engel und Heilige entführt der Essayist Eliot Weinberger den Leser auf eine chronologische, aber doch verwirrende Reise und untersucht die vielseitigen Funktionen von Engeln. Ob Italien oder Japan, einmal um den Globus erzählt er, wie Menschen zu Heiligen werden.

von CHRISTINA CHARALAMPIDOU

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Anarchismus mal ganz anders

Fernando Pessoa: Ein anarchistischer Bankier, Cover: Wagenbach, K

Es ist ein Werk, das einem allein durch den provokanten und scheinbar widersprüchlichen Titel ins Auge fällt. Ein anarchistischer Bankier des portugiesischen Autors Fernando Pessoa erschien 1922 und erzählt von einer Unterhaltung zwischen einem Bankier und einem Dialogpartner, den er von seiner Weltsicht überzeugen will. Ein Buch, das Sie an einem Nachmittag lesen und an das Sie noch die nächsten Wochendenken werden.  

von ELISABET MAY CONTENTO

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Podcast Literatur und Feuilleton – Folge 022: Literatur und Mode

Titelblatt der französischen Modezeitschrift La Mode Illustrée, um ca. 1869

Mode bedeutet Transformation und Wandel. Sie ist aktuell und so schnell sie kommt, so schnell ist sie auch wieder weg. Wie wird sie also in literarischen Texten integriert und diskutiert? Was macht sie mit dem Text und mit den Figuren? Sind das alles Oberflächlichkeiten oder steckt mehr dahinter? Wir beginnen mit den Goldenen Zwanzigern und Vicki Baums Roman Menschen im Hotel. Hier beschäftigen wir uns mit dreierlei. Celina werde die Fragen klären, was Hollywood und die Filmbranche mit dem Roman zu tun haben und wie die Frauenfiguren dargestellt werden. Viktoria wird euch davon erzählen, was ein schicker Anzug so alles mit einem armen Buchhalter machen kann. Dann klären wir, was ein Teufel mit Prada zu tun hat. In einem anschließenden Gespräch diskutieren Chrissy und Celina über die Darstellung von Mode in den Printmedien. Zum Schluss trägt uns dann Noah ein Gedicht über ein ganz wichtiges essentielles Modestück vor. Also dann schauen wir mal, was wir hier so zurecht schneidern können …

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Memento mori auf Slowenisch

Florjan Lipuš: Die Verweigerung der Wehmut, Cover: Suhrkamp Verlag

Der Tod ruft: In Florjan Lipuš’ Die Verweigerung der Wehmut kehrt ein namenloser Protagonist in sein Heimatdorf zurück, um an der Beerdigung seines Vaters teilzunehmen. Während der drei Erzählstationen Zugfahrt, Aufenthalt und Trauerfeier, scheinen vor dem Mann das Dorfleben entzaubernde Bilder auf. Trotz dieses impressionistischen Stils hinterlässt der Roman keinen bleibenden Eindruck.

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Türchen 24: Man nehme …

Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Besinnlichkeit, der … ach was, Weihnachten kann manchmal auch das Fest des Streits, der miesen Laune und der Einsamkeit sein. Das Fest der ehrlichen Gefühle kann schnell zum Fest des Scheins und Seins werden. Um dem vorzubeugen und Ihnen Kopfschmerzen zu ersparen, hier ein Rezept.

von CELINA FARKEN

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Türchen 23: Japanische Dichtkunst

Wir nähern uns dem großen Finale der diesjährigen Weihnachtszeit. Und damit es auch in diesem Jahr wieder besinnlich zugeht, gibt es hier die passende Lektüre: Im Sammelband Haiku finden wir 300 lyrische Perlen aus fünf Jahrhunderten – genau das Richtige für Weihnachten wie auch für jede andere Jahreszeit!

von THOMAS STÖCK

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Türchen 22: Schmökern statt schnökern

Marmelade, Schokolade oder doch lieber Wurst? Alle Jahre wieder sollen uns verlockende Adventskalender die turbulente Vorweihnachtszeit versüßen. Wie wäre es im nächsten Jahr mit einer literarischen Alternative? Mit Vierundzwanzig Türen legt uns Klaus Modick einen Weihnachtsroman vor, der einen ebenso rätselhaften wie wirkmächtigen Adventskalender zum Gegenstand des Erzählens erhebt. 

von ANN-KATHRIN ALBUSTIN 

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