Eisenbahnen und Holocaust

Thomas Josef Wehlim: Eisenbahnzüge Quelle: Edition Rugerup

Lars Müller hat ein Haus am Rhein geerbt. Das Haus seines Onkels ist „ziemlich viel wert“, wie sein Freund Steffen, Immobilienmakler von Beruf, sofort feststellt. Doch hinter der Tür erwartet die beiden eine Überraschung: eine Modellbahnanlage, die sich über das ganze Haus erstreckt und zum Leben keinen Platz lässt.

von PETER GOSSENS

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Keine Deutung, sondern Behauptung

COVER_Jan_Himmelfarb_Sterndeutung_C.H.BeckSchlimm, wenn ein Roman nicht berührt. Schlimmer, wenn ein Roman über die Shoa den Leser kaltlässt: Jan Himmelfarb legt mit Sterndeutung ein Debüt vor, das reflektiert vom jüdischen Leben zwischen Drittem Reich und Nachwendezeit erzählen will – und sich hoffnungslos in seinen eigenen Ansprüchen verheddert.

von LINA BRÜNIG Weiterlesen

Selfie mit Hitlerbärtchen

COVER_Funk_Winternähe_SFischerEin Selfie erlaubt es, einen Blick auf sich selbst zu werfen. In Mirna Funks Debütroman Winternähe wird ein Selfie der Protagonistin Lola zum Ausgangspunkt für einen Blick auf ihre Identität, auf Berlin, Tel Aviv und auf Fragen nach der deutsch-jüdischen Vergangenheit und dem Nahost-Konflikt. Überschattet wird das alles durch ein fieses kleines rechteckiges Bärtchen.

von GREGOR J. REHMER Weiterlesen

Unsterbliche Vergangenheit

Katja Petrowskaja: Vielleicht Esther   Quelle: Suhrkamp VerlagKatja Petrowskaja geht in Vielleicht Esther den Geschichten ihrer ursprünglich jüdischen Familie auf den Grund: Berichte ihrer Recherchen in Warschau, Mauthausen, Auschwitz und ihrer Heimatstadt Kiew verbindet sie kunstvoll mit eigenen Erinnerungen. Trotz der schweren Thematik gelingt ihr so ein verblüffend leichtgewobenes Textgeflecht – der Versuch, die großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts und deren Auswirkungen auf Einzelschicksale in eine dichte, berührende Erzählung zu binden.

von LINA BRÜNIG

 

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